RUSSLAND - mein Schicksal

Teil 1: Moskau

© Sebastian Hattop
© Sebastian Hattop

2012

3 x 45min Doku-Drama für WDR, NDR, rbb

Teil 1: Moskau

 

Moskau, das unbestrittene Machtzentrum Russlands, steht wie keine

andere Stadt für die Größe und Wucht des Riesenreiches. Sie spielte

immer eine besondere Rolle, auch zu den Zeiten, als sie nicht die offizielle

Hauptstadt war.

Wer Moskau erobert hat, beherrscht Russland – so sah das schon Napoleon,

der mit seinen Truppen 1812 immer näher auf die Stadt vorrückte. Zeitzeuge

der Schlacht von Borodino war unter anderen ein Deutscher: Anton

Wilhelm Nordhof, ein Arzt aus Niedersachsen, der im Dienst des

russischen Adels stand. Er erlebte auch mit, wie Moskau unmittelbar

nach der verlorenen Schlacht in Flammen aufging, und aus seinen

Aufzeichnungen geht hervor, wer die wahren Urheber des Brandes waren.

© CHS Film
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Im späteren 19. Jahrhundert wurde auch Russland von einer Welle der

Modernisierung erfasst. Die riesenhaften Weiten des Landes sollten

erschlossen werden; von Moskau aus begann der Bau der Transsibirischen

Eisenbahn. Der erste deutsche Reisende, der die gut 9000 Kilometer

lange Strecke erlebte und Sibirien per Eisenbahn durchqueren konnte,

war 1903 der Reiseschriftsteller Eugen Zabel aus Königsberg.

© CHS Film
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1918 wurde Moskau wieder Hauptstadt und 1922 in Moskau die Sowjetunion

gegründet. Schon bald danach transformierten Ehrgeiz und Wahn eines

Herrschers ganz neuer Prägung Moskau und das ganze Land. Stalin, „der Stählerne“,

betrieb Kollektivierung und Industrialisierung und errichtete ein

Terrorregime. Der Film erzählt, wie die deutsche Familie Marsmann, die in die

UdSSR gekommen war, um eine bessere Welt zu bauen, wie Millionen andere

seiner Herrschaft zum Opfer fiel.

 

In der Epoche nach Stalin milderte sich das Regime – und verfolgte doch seine Gegner

mit unerbittlicher Härte. Von Moskau gingen entscheidende Schritte im Wettrüsten des

Kalten Krieges aus, aber hier machten sich auch Andersdenkende bemerkbar.

Das blieb den westlichen Medien, die nun auch in Moskau vertreten waren, nicht verborgen.

Als der Wissenschaftler Andrej Sacharow vom Atomforscher zum Dissidenten wurde

und man ihn zur Strafe verbannte, blieb sein Name in der westlichen Öffentlichkeit

präsent. Und als der Reformer Gorbatschow ihn zurück nach Moskau holte,

fand auch dies vor laufenden Kameras statt.

 

Buch & Regie: Christian H. Schulz

Regie Spielszenen: Nina Koshofer

Kamera Spielszenen: Torbjörn Karvang

Kamera Dokumentarszenen: Sebastian Hattop

Schnitt: Johannes Schäfer

Musik: Paul Rabiger

Producer: Simone Baumann, Marc Lutz, Alesja Tonu

Produktionsfirma: Saxonia Entertainment GmbH, Colonia Media GmbH

Redaktion: Beate Schlanstein, Britta Windhoff (WDR), Jens Stubenrauch (rbb),

Alexander v. Sallwitz (NDR)