Der Herr der Kurilen - Fischer zwischen Russland und Japan

45min. Dokumentation für NDR / WDR / YLE 2003

Regie: Christian H. Schulz

Kamera: Kirill Moshkovich

alle Fotos © CHS Film

 

 

Dem Besucher der Kurilen, seit vielen Jahren Zankapfel zwischen Russland und Japan, eröffnet sich eine der faszinierendsten Landschaften der Welt. Die hier lebenden Menschen sind geprägt vom lebenslangen Kampf gegen die Naturgewalten, Stürme, Erdbeben und aktive Vulkane. Der 'Schatz' der Kurilen sind die reichen Fischbestände rund um die Inseln. Fischtrawler fangen Lachse, Dorsche und vor allem Krabben, die direkt auf hoher See weiterverarbeitet werden oder in die Fischfabriken an Land gebracht werden, wo die Frauen der Fischer für 7.500 Rubel im Monat (rund 240 Dollar) arbeiten. Etliche Trawler bringen aber auch die in Japan hoch begehrten Hanasaki-Krebse direkt in japanische Häfen. Auf dem Rückweg bringen sie gebrauchte, japanische Haushaltsgeräte oder auch mal einen Gebrauchtwagen mit.

Alexander Verchowskij, eine schillernde Figur, den die Einwohner den 'Herrn der Kurilen' nennen, hat nach der Wende die maroden, ehemals staatlichen Fischkombinate gekauft und grundlegend modernisiert. Inzwischen baut er auf seine Kosten Straßen, eine Anlegestelle für eine Fährverbindung oder auch Fitness-Studios für seine Mitarbeiter. Verchowskij schafft ständig neue, krisenfeste Arbeitsplätze.

Dennoch gibt es viele Einwohner, die den sowjetischen Zeiten nachtrauern, wie das Rentner-Ehepaar Kasakewitsch. Weil die staatliche Rente bei Weitem nicht den Lebensunterhalt deckt, muss Frau Kasakewitsch immer noch in einer von Verchowskijs Fischfabriken arbeiten, ihr Mann kümmert sich um den Gartenund die Kuh und verkauft illegal gefangene, selbstgeräucherte Fische. Die schönste Kurilen-Insel ist Shikotan mit bizarren Kreidefelsen am Strand und einer üppigen, vom Vulkanismus beeinflussten Vegetation mit Magnolienbäumen und undurchdringlich dichten Wäldern