Gefahr aus den Bergen

Terra X-Dokumentation, ZDF 2010, 45min.

Regie: Christian H. Schulz

Kamera: Jürgen Rehberg

alle Fotos © CHS Film

 

Der Klimawandel ist eine anerkannte Tatsache. Nur die Größe des menschlichen Einflusses darauf ist umstritten. Der Anstieg des Meeresspiegels, heftige Stürme und andere extremere Wetterereignisse scheinen unausweichlich.

 

Eine Folge der Erderwärmung steht dabei seltener im Fokus: Das Abtauen des Permafrosts, also des gefrorenen Felsinneren, im Gebirge. Doch dieses kann nach Meinung der Wissenschaftler teils verheerende Auswirkungen haben: Felsabbrüche und riesige Steinlawinen, die auf Straßen oder Dörfer stürzen.

Die ZDF-Reihe „Terra X“ nimmt sich in der Dokumentation „Gefahr aus den Bergen“ dieser Problematik an und untersucht das Phänomen in den Alpen.

Der Filmemacher Christian H. Schulz hat ein junges Forscherteam von der Universität Bonn nach Tirol begleitet. Auf der brüchigen Bliggspitze oberhalb der Ferienregion Kaunertal schauen sie mit hohem technischen Aufwand – wie bei einer Computertomographie – tief in den Berg hinein. Anhand der Analyse des Berges wollen sie voraussagen können, ob die Menschen im Tal sicher sind oder besondere Vorkehrungen treffen müssen.

Denn der Permafrost hält die Hochgebirge der Welt als eine Art gefrorener Zement zusammen, auch die Alpen. Doch in vielen Regionen ist das Eis der Berge bereits getaut – die Folge können Katastrophen sein wie im Jahr 2002 im Kaukasus: Im Kolka-Massiv stürzte eine brüchige Felsflanke in die Tiefe und riss einen gesamten Gletscher mit sich. Etwa 100 Millionen Kubikmeter Eis, Schlamm, Fels und Geröll rauschten ins Tal. 120 Menschen kamen ums Leben.

 

Aus: focus.de, 2010